Toolkit für lokale Gebietskörperschaften
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Ausschuss für aktuelle Angelegenheiten
Maren Lambrecht-Feigl
Mail : maren.lambrecht@coe.int
„Entradikalisierung – Zurück in der Spur“ (BOT) wurde entwickelt, um die wachsende Zahl von Gefangenen im Strafvollzug in den Gefängnissen Dänemarks, die wegen terroristischer Verbrechen verurteilt wurden und ein Risiko für das Entfachen von Radikalisierung innerhalb der Strafvollzugsanstalten darstellen, anzusprechen. BOT ist das zweite EU-finanzierte Projekt des dänischen Ministeriums für Soziales und Integration in Kooperation mit der Abteilung Strafvollzug und Bewährungsstrafen. Wie auch im Falle des ersten Pilotprojekts „Deradikalisierung – gezielte Intervention“ (DTI) aus dem Jahr 2009, ist BOT als individuelles Mentorenprogramm entworfen und folgt der dänischen Tradition lokaler Kooperation zwischen den Behörden und Ämtern, wie Schulen, Polizei, Gemeinden und sozialen Diensten. Darum arbeitete DTI auf einer lokalen Ebene mit dem dänischen Sicherheits- und Geheimdienst, der Polizei von Ostjütland und den Gemeinden Kopenhagen und Aarhus zusammen.
Die Hauptaktivität von VOT ist das Training und die Schulung von Mentoren, die darauffolgend mit ihren Klienten – Gefangenen im Strafvollzug, die aus extremistischer/ terroristischer Motivation Verbrechen begangen haben – zusammen. Nichtsdestotrotz definiert BOT Extremismus in einem weiteren Sinn, einschließlich aller Arten von rechtem, linkem, religiösen oder anders geartetem Extremismus. Und beschreibt alle Formen ausdrücklich als „Verbrechen aus Hass“ (basierend auf erkennbaren Charakteristika, wie Ethnie, politischer/religiöser Überzeugung oder geschlechtlicher Orientierung). Überdies richtet dich BOT, eine präventiven Perspektive der Sozialarbeit folgend, an Gefangene, die nicht wegen extremistisch motivierter Verbrechen schuldig gesprochen wurden, aber als durch Radikalisierung gefährdet eingestuft werden.
Die Mentoren und Mentorenlehrer kommen aus einer weiten Spanne beruflicher Hintergründe, so wie Sozialarbeiter, Beamte des Strafvollzugs und der Polizei, Anwälte oder Ordner in Fußballstadien. Sie wurden in erster Linie aus dem bereits bestehenden Pool der Mentoren dänischer Strafvollzugsanstalten rekrutiert und sind aufrichtig motivierte „relationale Arbeiter“ im Sinne von Jugendwohlfahrtsdiensten.
In methodologischer Hinsicht stärkt BOT die Fähigkeiten der Mentoren in Techniken des Dialogs, Bewältigungsstrategien für den Alltag und Konfliktmanagement. Die maßgeschneiderten Mentorien sind entworfen worden, um sich an die individuelle Situation, Vermögensstand, Risiken und sozialen Hintergrund des Klienten anzupassen.
Ein besonders vielversprechender Aspekt der Arbeit von BOT ist, die sektorenübergreifende Zusammenarbeit und die Integration familiärer und gesellschaftlicher Netzwerke in das Mentorenprogramm.
Pläne für die Zukunft beinhalten das Ziel, die Herangehensweise von BOT mehr und mehr in den Mainstream einfließen zu lassen und sich im internationalem Praxisaustausch zu engagieren.