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Ausschuss für aktuelle Angelegenheiten
Maren Lambrecht-Feigl
Mail : maren.lambrecht@coe.int
Im Regelfall zeichnen sich Kindergärten durch eine große ethnische Vielfalt aus. Doch es gibt Anzeichen dafür, dass Grund- und Oberschulen einer fortschreitenden ethnischen Polarisierung unterliegen, da wohlhabendere Eltern ihren Kindern den Zugang zu bestimmten Schulen ermöglichen, die sie anderen Schulen vorziehen. Gegenmaßnahmen umfassen die Einschränkung bei der Auswahl der Schule, sowie umfassende Investitionen in jene Schulen, die davon bedroht sind von finanziell potenteren Familien gemieden werden.
Die Gamlebyen-Schule ist eine klassische innerstädtische Grundschule mit einem weiten Spektrum von Sprachen und einer Paarung komplexer sozialer und kultureller Angelegenheiten. Die Einrichtung der Schule wurde dafür entworfen, Bezüge zu den Herkunftskulturen von Kindern mit Migrationshintergrund zu schaffen: Eine Kletterwand die aus Buchstaben aller Alphabete der Welt besteht, ein echter hölzerner Pfeiler einer zerstörten Moschee in Pakistan, orientalische Teppiche und weitere Gegenstände, die eine warme und gemütliche Atmosphäre schaffen. Der Lehrplan der Schule hat viele kulturelle Elemente und einen interkulturellen Charakter. Die Lehrkräfte der Gamlebyen-Schule können anhand eines Maßstabes feststellen, wie sie sich in interkulturellen Fragen, wie dem Herantreten an die Eltern unterschiedlicher Herkunft verhalten sollen. In einem Partnerprojekt mit einer Schule aus Ankara wurde ein Buch herausgegeben und ein gemeinsames Filmprojekt mit Schulen aus Dänemark und der Türkei wird realisiert.
Auch die Universität von Oslo führt Programme zur Förderung von Vielfalt durch. Bei einem dieser Projekte vermitteln Master-Studenten in der Rolle von Mentoren an 5 Sekundarschulen (Wahlpflicht)kurse über Diversität im Hinblick auf das höhere Bildungswesen in Norwegen. Als Ergebnis dieser Projekte haben sich in den letzten 4 Jahren die Zulassungen von neuen Studenten der Universität Oslo aus diesen Schulen um 30% erhöht (7% für alle Schulen Oslos). Ein Mentoring-Programm für ältere Studenten mit Migrationshintergrund verringert die Zahl von Studienabbrechern. Momentan haben 11% der Studenten einen Zuwanderungshintergrund, wobei das Ziel darin besteht diesen Anteil in den nächsten 2 Jahren auf 15% zu erhöhen. Vergleichbare Projekte an anderen Universitäten haben sich bewährt. Positiv festzuhalten ist außerdem, dass das Projekt an der Universität Oslo in Form eines Büros für Diversität dauerhaft implementiert wurde.