Toolkit für lokale Gebietskörperschaften
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Ausschuss für aktuelle Angelegenheiten
Maren Lambrecht-Feigl
Mail : maren.lambrecht@coe.int
Durch ein spezielles Coaching-Programm mit inhaftierten Eltern wollen wir die Tendenz zur Radikalisierung ihrer Kinder im rechten Spektrum verhindern.
Die Väter und Mütter, an die sich das Programm richtet, könnten eventuell a) ideologisch verfestigte rechtsextreme Haltungen und Überzeugungen haben, (und diese Einstellung auf ihre Kinder übertragen) oder b) die Tendenz ihrer Kinder im Teenageralter zu diskriminierenden Vorurteilen bemerkt haben oder dass diese sich rechtsextremen Gruppen zuwenden. Im Prinzip sind alle Eltern willkommen, die wünschen, die Beziehung zu ihren Kindern zu intensivieren oder zu stabilisieren und ihre elterlichen Fähigkeiten zu verbessern, da sie „dennoch“ gute Eltern sein wollen. Darüber hinaus geht das Programm von der Überlegung aus, dass Kinder mit inhaftierten Elternteilen eine gefährdete Gruppe darstellen, die weitgehend unbemerkt bleibt: Sie leiden häufig, weil sie den inhaftierten Elternteil vermissen, sich schämen und sich schuldig fühlen, was mit der kriminellen Tat der Eltern zusammenhängt, und sie sind in Gefahr, ausgegrenzt und gemobbt zu werden. Zusammen mit einem unsicheren Bindungsmuster und der generationenübergreifenden Tradierung von traumatischen Erfahrungen laufen sie Gefahr, sich radikalisierten Gruppen anzuschließen, auf der Suche nach Anerkennung und Wertschätzung. An dieser Stelle setzt das Coaching an und setzt Schwerpunkte: die Klienten unterstützen, um die Eltern-Kind-Beziehung zu stärken, ihre Erziehungskompetenz zu verbessern und ihre Werte und Einstellungen zu reflektieren, in denen ihre Elternschaft eingebettet ist.
Bei einem Teil des Coachings geht es auch darum, andere wichtige Personen mit einzubeziehen wie die (Ex-)Partner, Eltern, Pflegeeltern (wenn das Kind in einer Pflegefamilie lebt), Freunde oder Verwandte, die den Prozess unterstützen können. Ein weiterer wichtiger Teil ist - wenn es sinnvoll und möglich ist - die Jugendhilfe daran zu beteiligen.
Das Coaching kann als Einzelcoaching oder in Gruppen mit maximal 6 Teilnehmern durchgeführt werden. Es besteht aus 15 Sitzungen, einschließlich einer vorläufigen Sitzung, zehn wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Sitzungen und vier Follow-up-Sitzungen, die je nach Bedarf der Klienten festgelegt werden können. Insgesamt dauert der Prozess ungefähr ein Jahr.
Kontakt:
Osloer Straße 12
D-13359 Berlin
Deutschland
Fr. Uli Streib-BrziÄ, Hr. Lars Schäfer
E-Mail: streibbrzic@ifgg-berlin.de
Tel.: +49-3074773117