Voisin Malin (Der gerissene Nachbar) – ein interkulturelles soziales Unterfangen in benachteiligten Nachbarschaften – Paris, Frankreich

Voisin Malin ist ein soziales Projekt, das beabsichtigt, Menschen zu helfen, die in verarmten und benachteiligten Gegenden leben. Durch das Projekt werden Bewohner befähigt, eine besser Zukunft zu bauen und ihr Können in die Verbesserung ihrer Leben und den Gegebenheiten der Nachbarschaft einfließen zu lassen. Das Projekt wurde im Oktober 2010 in Leben gerufen und läuft derweil in 10 Städten des Großraums Paris. Die Philosophie des Projekts betont den Fakt, dass Einwohner benachteiligter Wohngegenden über Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen, die nicht genügend durch die Stadt und andere Organisationen gewürdigt werden. Die Organisation Voisin Malin bietet ein peer-to-peer Netzwerk geschulter Bürger, dessen Ziel es ist, ihren neuen Nachbarschaften den gesamten Weg des sozialen Integrationsprozesses unterstützend zu begleiten und dabei behilflich zu sein, zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen.

Die Nachbarn („voisins“) werden anhand ihrer Kommunikations- und Sprachkenntnis ausgewählt, geschult und vergütet. Sie entstammen verschiedensten kulturellen Hintergründen und ethnischen Ursprüngen und viele sprechen mehrere Sprachen, was es erleichtert, an Neuankömmlinge heranzutreten, die über eine beschränkte Kenntnis der französischen Sprache verfügen. Ihre Arbeit verrichten sie, indem sie an Türen klopfen, versuchen, alle in der Nachbarschaft zu erreichen, um sie mit Informationen über verschiedene Projekte und Dienste zu versorgen und das Bewusstsein der Bewohner für deren Rechte und Möglichkeiten zu erhöhen. Sie stellen Informationen über Wohnen, Transport, Recycling, Bildungszugang, Sozialleistungen, Gesundheit und kulturelle Aktivitäten bereit. Parallel dazu erkundigen sie sich nach den Bedürfnissen der Menschen und geben den verschiedenen Ämtern und Unternehmen Rückmeldung, um sie bei der Anpassung ihrer Dienste an die Bedürfnisse zu unterstützen.