Tarjama – Sevran, Frankreich

Tarjama (TA) ist eine Nichtregierungsorganisation/ Gemeinschaftsinitiative, die im Bereich religiöse Bildung, Gemeindearbeit und Prävention in der Gemeinde Sevran, einer empfindlichen urbanen Gegend Frankreichs, mit einer mehrheitlich muslimischen Bevölkerung, arbeitet. In Sevran sind entrechtete junge Menschen mit familiären Hintergründen in Nordafrika sozialer Desintegration, Drogenhandel und salafistischer Radikalisierung mit Unterstützung von Organisationen aus Staaten des Persischen Golfs ausgesetzt. An diesem Ort fanden im Jahr 2006 Krawallen in der Pariser Banlieue statt.

Tarjama arbeitet im Gemeindeumfeld hauptsächlich arabischsprachiger Moscheen und versucht die jungen Menschen, die sich zunehmend von den Moscheen entfernen mit übersetzten Predigten zum Freitagsgebet und auf Basisgemeindearbeit zu erreichen. TA verwendet unterschiedliche Methoden aus religiöser Bildung, Arbeit mit sozialen Medien, sowie dem Internet und nutzt Strategien der Gemeindeorganisation. Die Fachkräfte von Tarjama sind größtenteils in der Gemeinde aufgewachsen und kehren oftmals als Experten zurück, die als Vorbild für die jungen Menschen dienen, welche Risiko laufen, gesellschaftlich ausgeschlossen zu werden und sich zu radikalisieren.

Ein besonders vielversprechender Aspekt des Vorgehens von Tarjama ist die Art und Weise, wie es auf der traditionellen Moscheengemeinde in einem zweisprachigen sozialen Umfeld fußt und neue Methoden der sozialen Medien, des Internets und der Gemeindeorganisation nutzt. In Zukunft beabsichtigt TA, sein methodologisches Spektrum zu vervielfältigen, einschließlich ausgeklügelter Methoden der religiösen Bildung und gesellschaftlicher Integrationsarbeit und andere ähnlich betroffene Gemeinden in Frankreich zu erreichen, sowie am internationalen Praxisaustausch teilzunehmen.